Goldpreisentwicklung

Fakten zur Goldpreisentwicklung

Euphorie und Enttäuschung

Auf und Ab im neuen Jahrtausend

Die Goldpreisentwicklung zu Beginn des neuen Jahrtausends war geprägt von einer kräftigen Aufwärtsbewegung, die bis zum September 2011 andauerte und bei 1.920 US-Dollar pro Feinunze gipfelte. Zehn Jahre zuvor hatte der Goldpreis noch unter 300 US-Dollar notiert. Im Jahr 2011 - als die Euro-Krise eskalierte - hatte Gold wie keine andere Anlageklasse den Status als "sicherer Hafen" inne.

Ein Status, der im Verlauf der weiteren Jahre mehr und mehr bröckelt. Denn in den Folgejahren verliert der Goldpreis zwischenzeitlich über 40 Prozent im Vergleich zur Rekordmarke 2011. Allein das Jahr 2013 schlägt mit einer Negativrendite von  27,21 Prozent zu Buche. In 2014 wirkt sich für Euro-Anleger immerhin die EUR/USD-Entwicklung positiv auf den Goldpreis aus. Dennoch konnten die euphorischen Erwartungen, die sich im fahnenstangenartigen Aufstieg bis ins Jahr 2011 ausgebildet hatten, nicht einmal annähernd erfüllt werden.

Fakten zu Gold

  • Alternative Anlageform zu Aktien und Anleihen
  • Goldpreisentwicklung im neuen Jahrtausend geprägt von Euphorie und Enttäuschung
  • Vom Inflationsschutz zum Spekulationsobjekt

Besonderheiten der Anlage in Gold

Die Goldpreisentwicklung, wie sie sich in der Vergangenheit dargestellt hat, zeigt eines ganz deutlich: Ein Investment in das Edelmetall ist nicht für Anleger geeignet, die regelmäßige und exakt kalkulierbare Erträge erwarten. Eine Besonderheit besteht demzufolge darin, dass eine Goldanlage weder regelmäßige Zinsen noch Dividenden (außer eventuell bei Goldaktien) oder andere stetige Erträge beinhaltet. Die Rendite besteht meistens darin, dass der Goldpreis steigt. Eine weitere Besonderheit, die allerdings sehr positiv ist, ist der Werterhalt der Anlage. Gold gilt als inflationsgeschütztes und krisensicheres Investment, sodass der Sachwert – abgesehen von eventuellen Preisreduzierungen – auch bei einer stärkeren Inflation erhalten bleibt.

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Krügerrand Goldmünzen | Bild: Jan Kowalski / pixelio.de

Deutlich zu unterscheiden sind in dem Zusammenhang eine kurzfristige Spekulation und ein langfristiges Investment. Grundsätzlich ist das Edelmetall für beide Varianten geeignet. Allerdings können Anleger bei einer relativ kurzen Geldanlage in Gold nicht von der Werthaltigkeit profitieren, sondern müssen auf Spekulationsgewinne hoffen. An dieser Stelle muss daher erwähnt werden, dass der Goldpreis relativ volatil ist. Dies zeigt ein Blick auf die zurückliegende Goldpreisentwicklung. Während der letzten zehn Jahre stieg der Goldpreis erst von unter 400 US-Dollar auf in der Spitze über 1.800 Dollar an, um dann wieder auf zwischenzeitlich unter 1.300 Dollar zu fallen. Ein häufiger Fehler besteht beim Investment in Gold sicherlich darin, einen zu kurzen Anlagehorizont zu haben. Zwar kann auf den Goldpreis spekuliert werden, aber als echte Kapitalanlage sollten Anleger einen Horizont von mindestens fünf bis zehn Jahren haben, um von den Vorteilen der Edelmetallanlage profitieren zu können.

Welche Faktoren beeinflussen die Goldpreisentwicklung?

Es existieren eine Reihe von Faktoren, die den Goldpreis beeinflussen können. In erster Linie handelt es sich dabei um:

  • politische Ereignisse
  • nationale und globale Wirtschaftsentwicklung
  • Kapitalmarktzinsen
  • Fördervolumen

Gold hat den Ruf einer sogenannten Krisenwährung, der sich in der Vergangenheit schon mehrmals bestätigt hat. Insbesondere bei globalen Krisenherden war es häufig so, dass der Preis zum Teil deutlich anzog. Die Erklärung dafür ist, dass viele Anleger in Krisenzeiten das Vertrauen in die „Papierwährung“ und verzinsliche Kapitalanlagen verlieren, weshalb sie vermehrt in Substanz- und Sachwerte wie Edelmetalle oder Immobilien investieren.

Goldnachfrage
Grafik zum Vergrößern bitte anklicken. Quelle: statista

Einen großen Einfluss auf den Kurs des Goldes haben zudem die nationale und vor allem die internationale Wirtschaftsentwicklung. So ist die Nachfrage der Industrie nach dem Edelmetall keinesfalls bezüglich der Preisentwicklung zu unterschätzen, allerdings auch nicht der entscheidende Treiber. In einer positiven Konjunkturphase benötigen Unternehmen aufgrund steigender Produktion oftmals mehr Gold, sodass sich aus der steigenden Nachfrage oftmals ein Preisanstieg ergibt.  Aber auch private Anleger investieren in solchen Zeiten vermehrt in Gold, weil schlichtweg mehr Kapital zur Verfügung steht. In dem Zusammenhang kommt der Einflussfaktor Kapitalmarktzinsen zum Tragen. Befinden sich die Anlagezinsen nämlich – wie aktuell schon seit vielen Monaten – auf einem sehr niedrigen Niveau, entscheiden sich immer mehr Anleger für Alternativen zur verzinslichen Geldanlage. Favorisiert werden dann vor allem Sachwerte, wie zum Beispiel Edelmetalle.

Der Goldpreis wird nicht nur durch eine Veränderung der Nachfrage, sondern natürlich ebenso des Angebotes beeinflusst. Wird die globale Fördermenge zum Beispiel erhöht, so ist es wahrscheinlich, dass der Goldpreis – zumindest vorübergehend – etwas sinkt. Auf der anderen Seite führt eine erhöhte Nachfrage gekoppelt mit einer Drosselung der Förderung meistens zu einem steigenden Goldkurs.

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Golddollar, Maple Leaf Goldmünze und Goldbarren | Bild: Frank Ulbricht / pixelio.de

Verschiedene Möglichkeiten des Investments in Gold

Anlegern stehen diverse Möglichkeiten zur Verfügung, um in das Edelmetall Gold zu investieren. Die diversen Optionen lassen sich in zwei Gruppen einteilen, nämlich in physische (direkte) und indirekte Anlageformen. Mit einem physischen Investment in Gold ist der Kauf von Goldbarren, Münzen sowie relativ neuen Münzbarren gemeint. Sehr beliebt sind bei vielen Anlegern die sogenannten Anlagemünzen. Deren Wertsteigerung ergibt sich zum weitaus größten Teil aus dem Preisanstieg beim Gold, während der Sammlerwert kaum vorhanden oder meistens nur relativ gering ist. Zu den bekannten Anlagemünzen aus Gold zählen:

  • Krügerrand (Südafrika)
  • Maple Leaf (Kanada)
  • Goldmark (Deutschland)
  • American Eagle (USA)
  • Goldnugget (Australien)
  • Gold-Panda (China)

Alternativ oder zusätzlich zur Anlage in Münzen investieren viele Kunden gerne in Barren. Der Vorteil eines physischen Investments in Goldbarren, Goldmünzen oder Münzbarren besteht vor allem darin, dass der Wert des Edelmetalls ausschließlich von der Preisentwicklung beim Gold abhängt und es keine sonstigen Einflussfaktoren gibt. Nachteilig ist jedoch, dass oftmals Verwahrungskosten (Safemiete) anfallen und es eine nicht unerhebliche Differenz zwischen An- und Verkaufskurs als Kostenfaktor gibt. Ebenfalls zum physischen Investment gehört der Goldschmuck, wobei diese Anlageform wenig geeignet ist. Zum einen sind die Bewertungen der Schmuckstücke für Laien oft sehr intransparent und zum anderen werden beim Verkauf deutliche „Preisabschläge“ vorgenommen.

Indirektes Investment in Gold

Nicht alle Anleger möchten mittels Barren oder Münzen in Gold investieren, sondern entscheiden sich lieber für eine indirekte Geldanlage. Diese ist vor allen Dingen in Form der folgenden Varianten möglich:

  • Zertifikate
  • Goldfonds
  • Goldminenaktien
  • Derivate (reine Spekulation)

Zertifikate mit dem Basiswert Gold haben den Vorteil, dass der Wert – wie beim physischen Investment – nahezu ausschließlich von der Entwicklung des Goldpreises abhängt. Nachteilig ist das Emittentenrisiko, welches gegenüber dem Herausgeber der Zertifikate (meistens der Bank) besteht. Bei Goldfonds ist es so, dass diese meistens in Aktien von Goldminen-Gesellschaften investieren. Als Vorteil sind hier – wie beim Erwerb von Goldminenaktien - mögliche Kursgewinne der Wertpapiere zu nennen. Nachteilig ist allerdings, dass sich neben dem Goldpreis noch viele andere Faktoren auf den Kurswert der Aktien auswirken. Derivate sind ein weiterer Weg, allerdings ausschließlich für risikofreudige und spekulativ eingestellte Investoren geeignet, nicht aber zur mittel- oder langfristigen Anlage.

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Zwei Goldbarren zu 100 g | Bild: Günther Richter / pixelio.de

Was beim Verkauf von Gold zu beachten ist

Wer Gold gekauft hat und es nach gewisser Zeit wieder verkaufen möchte, der hofft natürlich auf einen Gewinn. Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Differenz zwischen dem An- und Verkaufskurs natürlich mindestens als Preissteigerung erzielt worden sein sollte. Zudem spielt der „richtige“ Zeitpunkt eine Rolle, der allerdings nur schwer zu identifizieren ist. Fundamentale Daten und die Chartanalyse können zwar Anhaltspunkte liefern, aber letztendlich kennt kein Experte im Voraus den idealen Zeitpunkt, um Gold zu verkaufen. Wer aus finanziellen Gründen nicht verkaufen muss oder möchte, der kann das Gold natürlich an seine Nachkommen weitergeben. Dies kann als Geschenk zu Lebzeiten oder im Zuge einer späteren Erbschaft geschehen.

Um Gold in physischer Form zu verkaufen, gibt es mehrere Anlaufstellen. Zu nennen sind beispielsweise Geschäfte vor Ort, die sich auf den An- und Verkauf von Edelmetallen spezialisiert haben und heute in jeder größeren Stadt zu finden sind. Alternativ ist ein Verkauf über das Internet möglich, nämlich an sogenannte Edelmetall-Shops. Wichtig ist allerdings, auf die Seriosität des Anbieters zu achten, denn fast immer muss das Gold zuerst versendet werden und erst danach wird der Gegenwert gezahlt.