Festgeldanlage

Fakten zur Festgeldanlage

Die defensive Alternative

Festgeldanlage - eine sichere und lohnenswerte Anlageform?

Anleger erhalten durch die Festgeldanlage die Möglichkeit, Geld innerhalb einer bestimmten Laufzeit zu einem festen Zinssatz anzulegen. Sämtliche Konditionen und Rahmenbedingungen wie Laufzeit, Zinssatz und Anlagebetrag werden individuell im Vorfeld vereinbart und bieten dem Anleger dadurch eine Planungssicherheit.

Die Festgeldanlage stellt damit eine kalkulierbare und äußerst transparente Geldanlageform dar. Der Anleger kann hierbei genau abschätzen, welchen Betrag er zum Laufzeitende bekommt.

Welche Laufzeiten können vereinbart werden?

Die mögliche Anlagedauer kann im Regelfall vom Kunden frei gewählt werden. Es gibt jedoch von Anbieter zu Anbieter Unterschiede in Hinblick auf die Mindest- und Höchstanlagedauer. Der Kunde kann im Regelfall zwischen einem Zeitraum von einem Monat und mehreren Jahre wählen.

Welcher Zinssatz ist möglich?

Je höher der Anlagebetrag und je länger die Laufzeit, umso höhere Zinsen lassen sich gewöhnlich mit der entsprechenden Bank verhandeln. Die Festgeldzinsen variieren sehr stark und sind hierzulande an den Leitzins der EZB gekoppelt.

Vor der Wirtschaftskrise 2008 notierte der Leitzins auf einem relativ hohen Niveau von über 4 %, demzufolge notierten die damaligen Festgeldzinsen deutlich höher als heute. Das aktuelle Niedrigzinsumfeld hat zur direkten Folge, dass die Festgeldanlage im historischen Vergleich der letzten Jahrzehnte nicht mehr attraktiv bewertet ist.

Eine Verzinsung von über 2 % ist im derzeitigen Niedrigzinsumfeld fast nicht möglich. Dem Verhandlungsspielraum, der durch variable Laufzeiten und Anlagebeträge entsteht, sind durch die extrem tiefen Leitzinsen der EZB klare Grenzen gesetzt.

Gibt es Grenzen für den Anlagebetrag?

Die Verzinsung der Festgeldanlage ist in der Regel an gewisse Bedingungen bezüglich des Anlagebetrags gekoppelt. Die Mindestanlagesumme beginnt meistens erst ab 5.000 €. Das Niedrigzinsumfeld veranlasst Banken immer mehr, der Verzinsung auch nach oben hin Grenzen zu setzen. Beträge, die oberhalb dieser Grenze angelegt werden, erfahren meist eine weitaus geringere Verzinsung.

Denn letztendlich ist das Kreditgeschäft der Banken ebenso abhängig vom Zinsniveau des Marktes - Banken müssen gewisse Anpassungen vornehmen, um die Margen aus dem Kreditgeschäft nicht zu gefährden.

Das Festgeld ist nach wie vor eine durchaus häufig genutzte Geldanlage, auch wenn es derzeit nur noch wenige Gründe gibt, sich für dieses Bankprodukt zu entscheiden. In erster Linie ist es sicherlich die hohe Sicherheit, durch die sich Festgeldanlagen auszeichnen können. Darüber hinaus kann der Kunde exakt damit kalkulieren, dass er spätestens am Fälligkeitstermin über sein Kapital verfügen kann. Bevor man sich als Anleger allerdings für diese Anlageform entscheidet, sollten alle wesentlichen Eigenschaften und Merkmale des Produktes bekannt sein.

Hohe Sicherheit zeichnet die Festgeldanlage aus

Der Hauptgrund, aus dem sich die mit Abstand meisten Anleger für das Festgeld entscheiden, ist die hohe Sicherheit. Grundsätzlich existieren bei einer Geldanlage vier Hauptrisiken, nämlich das Emittentenrisiko, das Zinsrisiko, das Währungsrisiko sowie das Kursrisiko. Von diesen vier möglichen Risiken weist ein Festgeldkonto in aller Regel nur das Emittentenrisiko auf. Ein Kursrisiko gibt es nicht, da das Kapital stets zu 100 Prozent zurückgezahlt wird. Ein Währungsrisiko existiert bei einer Festgeldanlage in Euro ebenfalls nicht. Zinsrisiken sind nicht vorhanden, denn der vereinbarte Zinssatz gilt für die gesamte Laufzeit des Festgeldes. Lediglich das Emittentenrisiko kann nicht komplett ausgeschaltet werden, wird aber beim Festgeldkonto zu einem sehr großen Teil durch die gesetzliche Einlagensicherung sowie oftmals zusätzlich durch private Einlagensicherungsfonds abgedeckt.

Einlagensicherung macht Festgeld zu einem sicheren Anlageprodukt

Für die weitaus meisten Anleger ist die gesetzliche Einlagensicherung, unter die auch die Festgeldanlage fällt, bereits ausreichend. Innerhalb der Eurozone sind nämlich alle Guthaben auf Festgeldkonten bis zu einem Betrag von 100.000 Euro geschützt. Gerade in Deutschland ist es darüber hinaus so, dass zahlreiche Banken zusätzlich eine private Einlagensicherung betreiben. Da die Guthaben auf dem Festgeldkonto hier häufig bis zu mehreren Millionen Euro abgesichert sind, gibt es für Anleger faktisch kein Risiko bei dieser Art der Geldanlage.

Festgeld im Vergleich zum Tagesgeld

Wer sich als Anleger für eine sicherere Geldanlage entscheiden möchte, der steht oftmals vor der Wahl zwischen einem Festgeldkonto und dem Tagesgeld. Neben Spareinlagen und mitunter dem Sparbrief fallen sowohl das Tagesgeld als auch das Festgeldkonto in den Bereich der Einlagensicherung. In dieser Hinsicht gibt es demnach keinen Unterschied zwischen beiden Anlageprodukten. Stattdessen besteht die wesentliche Differenz zwischen Festgeldkonto und Tagesgeld in der Verfügbarkeit des angelegten Kapitals. Beim Tagesgeldkonto ist es so, dass der Inhaber ohne vorherige Kündigung jederzeit über vorhandenes Guthaben verfügen kann. Dies ist bei der Festgeldanlage anders, denn hier ist eine Verfügung normalerweise nur am Ende der vereinbarten Laufzeit möglich. Manche Banken sind zwar kulant und lassen auch vorzeitige Verfügungen zu, allerdings wird dann häufig ein Vorschusszins berechnet.

Ein kleinerer Unterschied zwischen Tagesgeld und Festgeld besteht auch im Zinssatz, allerdings nur bei den mittel- bis langfristigen Laufzeiten. Während sich Festgeld und Tagesgeld derzeit bei einer Anlagedauer von bis zu zwei Jahren kaum voneinander unterscheiden, kann das Festgeldkonto zumindest bei einer gewählten Laufzeit von drei Jahren aufwärts durch einen etwas höheren Zinssatz als das Tagesgeld punkten. Zwei weitere Unterschiede finden sich bei der Mindesteinlage sowie im Bereich der Flexibilität. Während es beim Tagesgeld normalerweise keine Mindestanlagesumme zu beachten gibt, fordern die meisten Banken bei der Festgeldanlage ein Mindestguthaben zwischen 3.000 und 10.000 Euro. Ferner gilt das Tagesgeld als flexibler, da es aufgrund der nicht vorhandenen Laufzeit auch zum regelmäßigen Sparen (Einzahlungen) genutzt werden kann.

Zusammengefasst unterscheiden sich Festgeld- und Tagesgeldanlage also in den folgenden Punkten:

  • Verfügbarkeit des Guthabens
  • Flexibilität
  • Zinssatz (ab mittleren Laufzeiten)
  • Mindestanlagesumme

Welche Anlagedauer ist beim Festgeld möglich?

Um das Festgeld als Geldanlage relativ flexibel zu halten, bieten die meisten Banken zahlreiche Laufzeiten an. Diese reichen normalerweise von 30 Tagen bis hin zu mehreren Jahren. Bezüglich der Laufzeit ist beachtenswert, dass der Zinssatz fast immer von der gewählten Anlagedauer abhängig ist. Wer sich als Anleger also beispielsweise für eine Laufzeit von einem Jahr entscheidet, der erhält fast immer einen geringeren Zinssatz, als wenn das Guthaben für beispielsweise vier Jahre auf dem Festgeldkonto angelegt wird.

Die Zinsen beim Festgeldkonto

Im Vergleich zu den Tagesgeldzinsen ist es beim Festgeldkonto im Bereich der etwas längeren Laufzeit möglich, einen etwas höheren Zinssatz zu erhalten. Neben der Anlagedauer sind übrigens auch die gewählten Anlagesummen ein Faktor, der sich auf die Höhe des Zinssatzes auswirkt. Demzufolge sollten Anleger bei einem Zinsvergleich vor allem auf diese zwei Faktoren achten, nämlich auf die Laufzeit sowie die Anlagesumme. Ein Vorteil besteht bei der Festgeldanlage darin, dass der zu erwartende Zinsertrag mit Abschluss der Anlage feststeht und sich während der vereinbarten Laufzeit auch nicht ändert. Zudem ist der Nominalzins fast immer identisch mit der Rendite, da beim Festgeldkonto weder für die Eröffnung des Kontos noch für die Kontoführung Gebühren berechnet werden.

Für wen eignet sich ein Festgeldkonto?

Insbesondere aufgrund der sehr geringen Zinsen, die Anleger heutzutage sowohl bei Spareinlagen als auch beim Tages- und Festgeld vorfinden, stellt sich die Frage, für welche Anleger ein Festgeldkonto überhaupt noch sinnvoll ist. Zunächst einmal sind dies sicherlich solche Kunden, denen eine hohe Sicherheit bei der Geldanlage am wichtigsten ist. Darüber hinaus ist das Festgeld nur für Kunden geeignet, die ihr Kapital für einen bestimmten Zeitraum anlegen können, ohne dass eine stetige Verfügbarkeit gewährleistet sein muss. Falls dies jedoch der Fall sein sollte, ist das Tagesgeld meistens die bessere Alternative. Wenig geeignet ist das Festgeldkonto hingegen für solche Anleger, denen eine gute Rendite sehr wichtig ist. Zumindest in der aktuellen Niedrigzinsphase kann die Festgeldanlage dieses Anlageziel nicht erfüllen.