"Rendite - aber wie?"

Umdenken ist gefragt

Vorbei sind die Zeiten, in denen Festgelder und konservative Anleihen einen soliden Beitrag zur Vermögensmehrung leisten konnten. Mittlerweile stellen Geldhäuser erste Überlegungen an, wie sie die Strafzinsen, die sie für geparktes Geld bei der EZB bezahlen müssen, an die Kunden weiterreichen. Auch bei seriösen Anleihen halten Negativzinsen weiterhin Einzug. Skandale der Kategorie „German Pellets“ weisen Anleger immer wieder darauf hin, dass hohe Anleiherenditen in der Regel auch mit hohen Risiken verbunden sind.

Aktienmärkte werfen dagegen im historischen Mittel eine Rendite von über acht Prozent pro Jahr ab. Derartige Fakten erscheinen in dieser skeptischen Marktphase fast zu schön, um wahr zu sein. Folgende Punkte gilt es zu beachten, um die theoretischen Aktienmarktrenditen in die Praxis umzusetzen.

Beachten Sie die Haltedauer

Zahlreiche Anleger suchen über Aktien den Weg zu schnellem Reichtum. Diese Herangehensweise ist in der Regel wenig erfolgreich. Erhöhte Risiken durch mangelnde Streuung werden eingegangen, in der Folge kann die kurzfristige Volatilität zu einer großen und unmittelbaren Enttäuschung führen. Aktienmärkte entfalten ihre Renditeüberlegenheit über einen langfristigen Anlagehorizont hinweg.

Des Weiteren muss die Maßgabe „langfristig im Aktienmarkt investiert zu sein“ genauer definiert werden. Ein Anleger kann über Jahrzehnte ausschließlich in Aktien investieren - und dennoch den langfristigen Anlageerfolg deutlich verpassen. Wer sich von Stimmungsschwankungen und Emotionen leiten lässt, gerät in Versuchung, das eigene Depot ständig umzuschichten. Immer auf der Suche nach vermeintlicher Sicherheit, den Helden der Vergangenheit und vermeintlich hochprofitablen Modethemen. Bankberater unterstützen diesen Gedanken, weil sich durch Umwälzung der Depots einfach und schnell Geld verdienen lässt - Stichwort Ausgabeaufschlag. Die „Bewegungsfreiheit“ einzelner Aktien wird durch überstürzte Gewinnmitnahmen und willkürlich gesetzten Stop-Loss-Limits zusätzlich eingeschränkt. Die durchschnittliche Haltedauer für einzelne Positionen sinkt dramatisch.

Für den langfristigen Anlageerfolg ist allerdings ein strategisches Konzept gefragt, welches das übergeordnete Bild stets in den Fokus rückt. Ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie besteht darin, ausgewählte Aktien auch über längere Zeiträume zu halten. Schließlich stellen Aktien eine Unternehmensbeteiligung dar, und der nachhaltige Erfolg wird nur durch eine umsichtige und langfristige Unternehmensplanung erreicht. Unter anderem durch Effizienzsteigerungen, Investitionen in Forschung und Entwicklung und durch eine nachhaltige Stärkung der Marktposition. Dieser Unternehmenserfolg stellt sich nicht über Nacht ein - dementsprechend müssen Anleger eine gewisse Haltedauer akzeptieren, um ebenso nachhaltig an diesem Erfolg zu partizipieren. Ständige Depotumschichtungen sind an dieser Stelle äußerst kontraproduktiv.

Volatilität akzeptieren und schätzen

Die erhöhte Schwankungsbreite der Aktienmärkte verleitet Anleger immer wieder dazu, übergeordnete Trends zu ignorieren und emotional getriebene, überstürzte Handlungen zu begehen. Dabei sollte man Volatilität nicht nur akzeptieren, sondern auch zu schätzen wissen - als Triebfeder für die langfristigen Chancen, die sich aus dieser Dynamik ergeben.

Fazit

Achten Sie auf ein übergeordnetes strategisches Konzept und vermeiden Sie unnötige Risiken. Investieren Sie faktenorientiert und gewähren Sie einzelnen Aktien genügend „Zeit und Raum“ - eine gewisse Haltedauer und die Akzeptanz für Volatilität sind wichtige Bausteine auf dem Weg zum langfristigen Anlageerfolg.

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