"2012 - Eine Rückblende"

Nie ruhige Zeiten

In meiner umfangreichen Jahresprognose zu Beginn des Jahres 2012 schrieb ich: „Die weltweiten Aktienmärkte werden in unserem Primärszenario per Saldo mit deutlichen Kursgewinnen aufwarten. Das vierte Jahr des Bullenmarktes ist gewöhnlich ein sehr gutes Aktienjahr. […] In dem Maße, wie 2011 frustrierend gewesen sein mag, sollte 2012 lohnend werden!“
Die detaillierte Genauigkeit meiner Prognosen für 2012 überrascht mich selbst ein wenig. Viele meiner getätigten Aussagen haben nahezu exakt gepasst. Der Marktkonsens wurde klar übertroffen - die Mehrheit der Prognosen für das Jahr 2012 war von zu großem Pessimismus geprägt.
Die nicht ausgestandene Eurokrise und die Schuldenproblematik zahlreicher Länder dominierten die Schlagzeilen der Presse und haben die Marktstimmung entsprechend negativ beeinträchtigt. Die Angst vor dem Auseinanderbrechen der Eurozone, vor militärischen Konflikten im Iran bis hin zu Weltuntergangsszenarien zum Ende des Maya-Kalenders – die Bandbreite der Sorgen war zu Beginn des Jahres 2012 groß. Nie ruhige Zeiten – auch für das Jahr 2012 eine zutreffende Beschreibung. Dessen ungeachtet haben sich die Aktienmärkte hervorragend entwickelt und damit zahlreiche Skeptiker widerlegt. Der Bullenmarkt hat sich robuster und dynamischer gezeigt als von der Mehrheit der Analysten erwartet.

Eurokrise – ein Dauerthema

Der drohende Staatsbankrott Griechenlands, die problematische Situation in Spanien und Italien – Probleme, die im Jahr 2012 keinesfalls gelöst wurden, deren Einfluss auf die Märkte jedoch nach und nach abgeschwächt wurde. Jede Schreckensmeldung verliert irgendwann ihre Wirkung, wenn sie hundertfach erwähnt wird. Für eine Aufwärtsbewegung des Aktienmarkts genügt dann oftmals die Tatsache, dass das skizzierte Horrorszenario nicht in vollem Umfang eintreten wird. Ein immer wiederkehrendes Schema, und eine treffende Beschreibung der Situation im Jahr 2012. Die strukturellen Probleme der Eurozone zu bekämpfen ist ein langwieriger Prozess, und auch im Jahr 2013 wird uns die Eurokrise begleiten – genauso wie die Gewissheit, dass ein Großteil des negativen Potentials von den Märkten schon längst eingepreist ist.

Positive Treiber

Letztendlich waren die hervorragenden Unternehmenszahlen ausschlaggebend für den positiven Verlauf der Aktienmärkte. Auch die These, dass Wahljahre in den USA gut für den Aktienmarkt sind, hat sich bewahrheitet. Nach der Wahl ist wieder Platz in der Presse für vielfältige Sorgen - allen voran die drohende „fiscal cliff“ in den USA. Auch deshalb werden im Jahr 2013 negative Schlagzeilen stetige Begleiter des Geschehens sein. Der Zinsanstieg, der zu Beginn des Jahres – mal wieder – prophezeit wurde, ist erneut ausgeblieben. Der Aktienmarkt erscheint in der Rückbetrachtung des laufenden Jahres alternativlos gewesen zu sein, zumal der mehrheitlich erwartete, deutliche Anstieg des Goldpreises ausgeblieben ist. Trotz Kursanstiegen sind die KGVs dank enormer Gewinne noch auf einem historisch günstigen Niveau. Die Dividendenrenditen schlagen die Renditen festverzinslicher Anlagen deutlicher denn je.

Fazit

Sie kennen unsere Philosophie bereits: „Der Marktkonsens liegt nie richtig“. Auch im Jahr 2012 hat sich diese Annahme erneut eindrucksvoll bestätigt. Die positive Überraschung, die ich zu Jahresbeginn prognostiziert habe, ist eingetroffen. Die Zinsen sind nicht gestiegen. 2013 verspricht große Spannung. Wir arbeiten bereits heute an unserer Prognose für 2013 und werden wieder einige überraschende Aussagen abliefern. Das kann ich bereits heute versprechen.
Sie können die Prognose bereits ab jetzt unter www.gruener-fisher.de anfordern.

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