Die drei Trends des Jahres 2012

2012 ist bisher ein gutes Aktienjahr.

Die Kursanstiege an den weltweiten Aktienmärkten im Jahr 2012 haben bereits nach dem ersten Quartal die Erwartungen vieler Analysten für das gesamte Jahr 2012 übertroffen. Durchschnittlich erwarteten die Banken beispielsweise für den deutschen Aktienindex DAX einen Jahresendstand von rund 6500 Punkten - einen Zuwachs von rund 10 % im Vergleich zum Jahresbeginn 2012. Bereits jetzt korrigieren Banken ihre Prognosen nach oben. Betrachtet man sich die Umfrageergebnisse der von uns gesammelten Bankenprognosen für die global wichtigsten Aktienindizes, so erscheint es momentan wahrscheinlicher, am "rechten Rand der Erwartungen" zu landen. Die Mehrheit der Anleger liegt selten richtig - auch in diesem Jahr scheint sich diese These zu bewahrheiten. Für 2012 scheinen viele Banken nicht optimistisch genug zu sein.

Die üblichen psychologischen Muster

Der Mensch fühlt sich in der Gruppe wohler - keine neuartige Erkenntnis. Dennoch ist es immer wieder erstaunlich, wie diese unterbewusste Haltung das Marktverhalten vieler Anleger prägt. Dieses Verhaltensmuster birgt Gefahren: Historisch betrachtet ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Marktkonsens richtig liegt. Der Marktkonsens wird nur in den seltensten Fällen bestätigt. Am Beispiel der Renditeentwicklung der zehnjährigen Bundesanleihen wird deutlich, dass die psychologischen Muster die Erwartungen der Anleger immer wieder beeinträchtigen. Seit vielen Jahren wird die "Zinswende" erwartet, da das niedrige Zinsniveau angeblich nicht mehr rational erklärt werden kann. Ein Anstieg des Zinsniveaus wird folgerichtig angenommen, da die Zinssätze "nicht mehr weiter fallen können". Unter dem Strich verharren die Zinsen aber seit Jahren auf niedrigstem Niveau - und fallen sogar immer weiter. Auch per heute liegen die 10-jährigen Renditen schon wieder tiefer als zum Jahresanfang.

Gold mit zu viel Optimismus?

Im Gegensatz zu den globalen Aktienmärkten hat im Jahr 2012 der Goldpreis bisher die sehr positiven Erwartungen der Banken noch nicht erfüllen können. Banken sehen in ihren Prognosen den Goldpreis bis zum Jahresende 2012 durchschnittlich auf rund 1900 US-Dollar je Feinunze ansteigen. Die Rezessionsangst und die Furcht vor Banken- und Staatenpleiten sind in den Köpfen vieler Anleger immer noch vorhanden. Gold soll dabei auch in Zukunft die Rolle des sicheren Hafens für Anleger einnehmen. Doch die aktuelle Entwicklung im Jahr 2012 - mit einem eher moderaten Anstieg, geprägt von teilweise heftigen Korrekturen - legt eher den Schluss nahe, dass auch hier die Mehrheit der Analysten falsch liegen wird. Gold sollte in diesem Umfeld keinen großen Anstieg in 2012 schaffen. Der Optimismus vom Jahresanfang war bereits sehr hoch und steht einem weiteren, deutlichen Kursanstieg eher entgegen.

Fazit

Wer mit der Mehrheit geht, liegt selten richtig. Sollten Sie im Jahr 2012 dem Tenor der Pressestimmen und Bankenprognosen Gehör geschenkt haben - der Einstieg in die Aktienmärkte wurde zu Jahresbeginn aufgrund von Rezessionsängsten und der Schuldenproblematik der Euroländer als zu riskant angesehen - dann besteht auch weiterhin die Gefahr, dass der Aufschwung an den Märkten ohne Ihre Beteiligung stattfinden wird. Der bisherige Kursanstieg 2012 war keineswegs eine oft beschriebene "Idiotenrallye" - die bestehenden Probleme der Euroländer sind längst eingepreist, die Erholung ist eingeläutet und sollte auch noch andauern. Die Aktienmärkte werden allen Unkenrufen zum Trotz ein positives Jahr 2012 erleben. Weitere wichtige interessante Fakten zu diesem Thema - sowie einer detaillierten Markteinschätzung für 2012 - können Sie in unserer umfangreichen Jahresprognose nachlesen. Sie können sich diese unverbindlich unter www.gruener-fisher.de anfordern.

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