DAX wieder in Gefahr?

Die Lage spitzt sich wieder zu.

Die Katastrophe in Japan hat die überkaufte Situation völlig abgebaut. Der Aufwärtstrend und auch die 200-Tage-Linie wurden kurzzeitig unterschritten. Ist das jetzt nur eine Bärenfalle gewesen oder droht weiteres Ungemach? Unser Primärszenario aus unserer detaillierten Jahresprognose 2011 läuft bisher weiter nach Plan. Sie können sich diese Prognose unter www.gruener-fisher.de anfordern. Die aktuelle Situation ist reif für einen neuen DAX-Trend-Check. Wie geht es weiter?

DAX im Stundenchart

Die vielen offenen Kurslücken verdeutlichen die nervöse Situation. Anleger, die ihre Positionen nach dem Erdbeben in Panik verkauft haben, stehen nun ratlos an der Seitenlinie. Der deutsche Aktienindex hat seit seinem Tief am 15. März 2011 (6.483 Punkte) bereits wieder um rund 7,5 % zugelegt. Über 7.100 Punkten würde sich die technische Situation wieder spürbar aufhellen.

DAX im Tageschart

Sie kennen diesen Chart bereits aus meinen vorherigen Trend-Checks. Ich wies auf die überkaufte Situation und den großen Abstand zur 200-Tages-Linie hin. Eine Korrektur haben wir prognostiziert. In den von uns verwalteten Kundendepots haben wir Absicherungen mit Put-Optionen aufgebaut und - in den Kursverfall hinein - die damit erzielten Gewinne bereits wieder realisiert. Die Abwärtsbewegung führte den DAX dabei bis an seine Trendunterkante zurück. Unsere Korrekturziele wurden damit erreicht. Dieser Trend wurde sogar - genau wie die berühmte 200-Tages-Linie - nach unten gebrochen. Eine klassische Bärenfalle in Verbindung mit einer externen Katastrophe ist entstanden. Der DAX notiert per heute bereits wieder über seinem Stand vom Jahresanfang bei 6.914 Punkten.

DAX im Wochenchart

Die großen Trends der letzten Jahre sind im Wochenchart deutlich zu erkennen. Auch im Wochenchart wurde der Aufwärtstrend bisher in Form einer Bärenfalle temporär verletzt und anschließend wieder zurück erobert. Von einer zu guten Stimmung - die wir am Jahresanfang konstatierten und die einem weiteren Kursanstieg entgegen wirkte - ist nach den tragischen Ereignissen der letzten Wochen nichts mehr zu spüren.

Fazit

Die emotionale Reaktion vieler Anleger - bestehend in einem panikartigen Verkauf ihrer Positionen - hat sich bisher als Bärenfalle erwiesen. Kurzfristig sollte die Nervosität vor dem Hintergrund der Geschehnisse in Japan und auch der am Wochenende anstehenden Wahlen hoch bleiben. Mittel- und langfristig hat sich die überkaufte Situation komplett abgebaut. In der Panik der letzten Tage hat sich das Bewertungsniveau - und damit verbunden das Chance-Risiko-Verhältnis - für Neuengagements oder Aufstockungen deutlich verbessert.

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