DAX - Terrorangst!

DAX - Terrorangst!

Galten die Anschläge vom vergangenen Wochenende noch als eher isoliertes Einzelereignis, so ist nach der heutigen konzertierten Terroraktion von weiteren Anschlägen auszugehen, die die Anleger zusätzlich verunsichern werden.

Hohe Nervosität

Die Reaktion der Märkte auf die Ereignisse ist nun auch kurzfristig - genau zu beobachten. Wir verzeichnen einen sprunghaften Anstieg der Nervosität und zunehmende Risikoaversion unter den Anlegern.

V-DAX steigt kräftig

Dies spiegelt sich in einem kräftig angezogenen V-DAX wider, der zu seinem Tief bei 21,82 am 04. November um in der Spitze bis heute ca. 32% zulegte. Der Dax verlor im gleichen Zeitraum lediglich ca. 6% seit seinem Jahreshoch und hat damit bisher genau 38% seiner Aufwärtsbewegung seit 3203 korrigiert. Viele institutionelle Anleger und Großinvestoren haben sich in den letzten Tagen und vor allem heute gegen weitere Kursverluste durch Eingehen von Short-Positionen abgesichert.

Wie geht es nun weiter?

Im Dax befindet sich bei 3517 noch ein offenes Gap, dessen Schließen nun wahrscheinlich geworden ist. In diesem Bereich verläuft auch das 50%-Retracement der jüngsten Bewegung von 3203 auf 3814.

Intermarketanalyse

Einen maßgeblichen Einfluss auf den DAX und Euro-Stoxx-50 übt derzeit angeblich das Verhältnis zwischen Euro und US-Dollar aus. Die Berichterstatter der Wirtschaftspresse verweisen auf die aktuelle Euro-Stärke als auch mittel- bis langfristigen Haupteinflussfaktor. Wir teilen diese Meinung nicht. Ein simpler Blick zurück widerlegt diese These: Am 27.05.2003 notierte der Euro zum USD ebenfalls auf dem derzeitigen Stand. Der Dax ging am 27.Mai mit 2873 Punkten aus dem Handel und ist seither um 25% (in der Spitze am bisherigen Jahreshoch sogar um 33%) angestiegen. Dazu fallen uns beim Euro und auch beim Gold zunehmende negative Divergenzen auf, die allzu optimistische Anleger in diesem Bereich zur Vorsicht mahnen sollten. Eine Anlage in Gold sollte aktuell ? wenn überhaupt - nur sehr begrenzt vorgenommen werden.

Fazit

Die tragischen aktuellen Ereignisse werden die Unsicherheit an den Märkten sicher verstärken. Der bereits recht deutliche Anstieg der Volatilitäten zeigt jedoch eine kräftig angestiegene Risikoaversion und durchgeführte Absicherungstransaktionen an. Sollte diese Angst wieder zurück gehen, so werden die dann vorgenommenen Eindeckungen der Short-Positionen für zusätzliche Nachfrage sorgen. Unser mittel- bis langfristiges, positives Szenario halten wir bis auf weiteres - weiterhin für wahrscheinlich. Sinnvolle Alternativen sind weiterhin Mangelware. Aktien würden wir in langfristig ausgerichteten Depots weiterhin gegenüber Anleihen klar übergewichten. Aktuelle Ratschläge, bis zu 20% des Depots in Gold zu halten, teilen wir ausdrücklich nicht. 

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