Das kann nicht wahr sein!

Der Euro bricht ein. Der DAX steigt. Seltsam?

Eine der größten Fallen für Anleger liegt grundsätzlich darin, bestimmten Korrelationen eine große Bedeutung beizumessen, obwohl diese nicht berechtigt ist. Ein schönes Beispiel ist die Währungsentwicklung im bisherigen Jahresverlauf. Der DAX hatte angeblich korrigiert, weil der Dollar so stark war. Anschließend wurde der Dollar noch stärker - und der DAX stieg trotzdem wieder an. Wie geht das weiter?

DAX nach oben - Euro nach unten

Der Euro und der DAX fielen Hand in Hand bis Mitte Februar und stiegen jeweils auch parallel wieder an. Diese wenigen Wochen hatten ausgereicht, um diesen Zusammenhang als allgemein gültig anzusehen. Kein Tag verging in den Medien, in denen die Bewegungen der Aktienmärkte nicht mit der Kursentwicklung der Währungen erklärt wurden. Unfug! Diese so genannten Intermarketanalysen sagten voraus, dass der Euro weiter zum US-Dollar fallen würde und der DAX deshalb - bei einem Kurs des Euro von rund 1,32 US-Dollar - bei ca. 5.000 bis 5.200 Punkten angekommen sein sollte. Ok. So weit, so gut. Das hat auch schön gepasst mit dem weiteren Verfall des Euros. Der DAX steht aber heute nicht bei rund 5.200 Punkten, sondern bei fast 6.200 Punkten. Die Falle ist zugeschnappt. Wir haben zu diesem Thema bereits einiges an Researchmaterial ausgearbeitet und dabei festgestellt, dass Währungsschwankungen immer nur kurzzeitig zu Korrelationen führen. Diese lösen sich ironischerweise fast immer genau dann auf, wenn fast alle Anleger meinen, den angeblichen Zusammenhang verstanden zu haben. Im Jahresverlauf 2010 war dieses Verhalten bisher besonders schön zu beobachten.

Fazit

Die Auflösung der berühmten "Carry Trades" hat angeblich für die Korrektur an den globalen Aktienmärkten bis in den Februar hinein gesorgt. Begründet wurde dies damit, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar so stark nachgeben musste. Schauen Sie sich diese angeblichen Korrelationen immer in einem langfristigen Zeitfenster an. Fast immer gibt es diese gerne vermuteten Zusammenhänge gar nicht. Seine Investitionen an diesen "Schein-Korrelationen" auszurichten ist gefährlich!

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