Droht Währungskrise?

Der Euro im freien Fall. Wie geht das weiter?

Die negativen Nachrichten aus Griechenland reißen nicht ab. Den Investoren wird hierbei wieder einmal vor Augen geführt, dass der Euro eben nicht nur aus den so genannten Hartwährungsländern besteht, sondern mit Griechenland, Portugal, Italien oder auch Spanien potentielle Gefahren drohen. Während bisher immer nur die Probleme in den USA betrachtet wurden, richten sich die Blicke jetzt verstärkt auf Europa. Der Euro hat in 2010 einen Fehlstart erwischt. Wie geht das weiter?

Euro - US-Dollar

Der Euro markierte gegenüber dem US-Dollar sein bisheriges Allzeithoch am 15. Juli 2008 bei 1,6036 USD. Während sich die Finanzkrise anschließend im Zuge der Lehman-Pleite dramatisch verschärfte und weitere US-Banken in Not gerieten, konnte sich die Krisenwährung Dollar – für viele Marktteilnehmer völlig überraschend – wieder deutlich erholen. Am 28. Oktober 2008 mussten für einen Euro nur noch 1,2328 USD bezahlt werden. Der Dollar scheint also von einer sich zuspitzenden Krise eher zu profitieren als dass sie ihm schadet. Wir sollten dabei nicht vergessen, dass vor rund 18 Monaten für einen Euro sogar über 1,60 USD bezahlt werden mussten. Die Stärkephase des Euro - heute bei 1,41 USD - ist längst vorbei. Die technische Situation beim Euro gegenüber dem US-Dollar hat sich weiter eingetrübt. Gegenüber allen wichtigen Währungen hat der Euro in 2010 bisher einige Prozent abgeben müssen. Vor wenigen Wochen habe ich dazu einen Beitrag für das Derivate-Magazin verfasst (Sie können diesen hier nachlesen: http://www.gruener-fisher.de/imgcm/download/publikationen/Derivate_2010_Angst_vor_dem_Dollar.pdf). Mein damaliges Fazit lautetet: "Der Blick auf den Kursverlauf des US-Dollars zum Euro verläuft derzeit in Form eines sich zuspitzenden Keils – von Charttechnikern daher auch Bärkeil genannt. Parallel dazu wird die jüngste Aufwärtsbewegung des Euro zum US-Dollar von vielen technischen Indikatoren nicht mehr bestätigt. Diese so genannte negative Divergenz mahnt zumindest zur Vorsicht. Der US-Dollar wird wieder einmal von vielen Kommentatoren zu Grabe getragen. Dies spricht eher dafür, dass ein Comeback der US-Währung zunehmend wahrscheinlicher wird." Der US-Dollar hat seither fast 10 Cent gegenüber dem Euro gewonnen. Trotzdem ist die Stimmungslage noch eher negativ gegenüber dem US-Dollar. Übersehen wird hierbei, dass sich die aktuelle Bewegung um eine klare Euro-Schwäche handelt. In der Folge habe ich Ihnen die Chartverläufe des Euro gegenüber US-Dollar, Pfund, Franken und Yen aufbereitet. So richtig positiv sieht das für den Euro nicht aus.

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Euro - Britisches Pfund

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Euro - Schweizer Franken

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Euro - Japanischer Yen

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Fazit

Die Zeit eines ständig fester werdenden Euro scheint längst abgelaufen. In der jüngsten Schwächephase wird dies noch einmal deutlicher. Die Währungsrisiken in den USA, Japan, der Schweiz und auch Großbritannien sollten sich auf absehbare Zeit eher zu Währungschancen wandeln. Global aufgestellten, europäischen Investoren wird das tendenziell helfen.

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