Aufgepasst Banken!

Die US-Banken vor einem Befreiungsschlag?

Die Ereignisse in der US-Finanzbranche überschlagen sich. Es gibt de facto keine reinen Investmentbanken mehr. Ein interessantes Phänomen ist uns dabei aufgefallen. Während alle Welt die Krise im Bankensektor thematisiert, haben diese ihre Aufwärtskorrektur kurzfristig evtl. schon wieder abgeschlossen.

Ein Bank-Index vor entscheidender Weichenstellung

Der amerikanische KBW Bank Index umfasst die 24 größten Banken der USA. Nicht enthalten sind bzw. waren die ehemaligen Investmentbanken Bear Stearns, Lehman Brothers, Morgan Stanley, Goldman Sachs und Merrill Lynch. Seit dem Hoch des Index im Mai 2007 hat sich der Index mehr als halbiert. Bemerkenswert hierbei: Das Tief vom 15. Juli 2008 wurde im Zuge der extremen Nachrichtenlage um die Pleite von Lehman Brothers und den sich anschließenden Turbulenzen an den globalen Aktienmärkten nicht mehr unterschritten. Der Bank-Index hat die Erholung bereits früher als der Gesamtmarkt gestartet. Der Anstieg vom vergangenen Freitag lief bis exakt an das 50% Retracement der gesamten Abwärtsbewegung heran. Seit dem Tief ist der Index - von den Medien bisher eher übersehen - um rund 84% nach oben geschossen! Diese Bewegung ist zusätzlich in zwei nahezu exakt gleich langen Aufwärtswellen erfolgt, wobei die zweite Welle kurioserweise in nur zwei extremen Handelstagen abgelaufen ist. Allein an diesen beiden Handelssitzungen hat der Index um rund 43% zugelegt. Die vorher von unten angetesteten Tiefs vom Januar und März 2008 wurden dabei - ebenso wie der maßgebliche Abwärtstrend - regelrecht überrannt. Ob dies mehr als ein Strohfeuer gewesen ist, werden die kommenden Tage und Wochen zeigen.

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Fazit

Aus technischer Sicht wird dies im Bankensektor eine spannende Woche werden. Gelingt es dem KBW Bank Index nicht, seine Hochs vom vergangenen Freitag signifikant zu überwinden, steht eine Fortsetzung der Korrekturbewegung auf der Agenda. Die nahezu weltweiten Shortselling-Verbote für diesen Sektor fügen dieser Konstellation eine zusätzliche Brisanz bei. Ob diese Maßnahme tatsächlich den ihr zugedachten Erfolg bringen wird, ist aus heutiger Sicht schwer einzuschätzen. Behalten Sie dabei im Hinterkopf, dass die technischen Voraussetzungen für eine abgeschlossene Aufwärtskorrektur bereits erfüllt sind.

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