Die Frage des Jahres!

Inflation - ja oder nein?

Sogar der "Stern" widmet der Frage nach einer aufflammenden Inflation seine aktuelle Titelgeschichte. "Die Wahrheit über die Preise" erfahren wir dort angeblich. Dabei ist der beste Inflationsindikator ganz einfach zu analysieren: Die Rendite der langfristigen Anleihen! Deren Höhe bestimmt den Preis, zu dem Investoren ihr Geld langfristig verleihen. Dabei gilt die Regel: Je höher die Inflationserwartungen, desto höher der Zinssatz - als eine Art Risikoaufschlag. Wie geht das weiter?

Unsere Prognose hat fast hingehauen

Wir gingen für 2007 von einem größeren Zinsanstieg als der Marktkonsens aus. Unsere Prognose lag dabei in der "Lücke" zwischen 4,5% und 4,8%. Die 10-jährige Rendite liegt heute - am letzten Handelstag des Jahres - bei 4,36%. Der Konsens wurde dabei übertroffen und unser Zielgebiet nur knapp verfehlt.

Einer der größten Trends des Jahres 2007

Bemerkenswert war in diesem Jahr vor allem die unterschiedliche Zinsentwicklung zwischen Europa und den USA. Der Konjunkturpessimismus hat die Inflationserwartungen klar geschlagen und sich letztendlich durchgesetzt. Keine einzige Investmentbank hatte das aktuelle Niveau von 4,17% vorausgesehen. Wir haben unsere Prognose im Sommer 2007 "gekippt", als unser prognostiziertes Niveau mit ca. 5,4% sogar übertroffen wurde. Für das kommende Jahr muss diese Entwicklung wieder sehr aufmerksam beobachtet werden. Denn wie bereits geschrieben: Tatsächliche Inflationserwartungen lassen sich an den langfristigen Renditen am besten ablesen. Während in diesen Tagen das Inflationsthema wieder breit diskutiert wird, gehen die Inflationserwartungen an den Märkten eher zurück. Während die langfristigen Zinssätze in den USA rund einen halben Prozentpunkt gefallen sind, sind diese in Europa in etwa der gleichen Höhe angestiegen. Die Zinsdifferenz hat sich damit ins Gegenteil verkehrt. Die Sätze in Europa liegen nun über denen in den USA.

Fazit

Fast alle Investmentbanken rechnen für 2008 mit nahezu unveränderten Anleiherenditen. Kein Institut rechnet mit einer Veränderung von per Saldo über 0,5%. Das Überraschungspotential liegt daher auf beiden Seiten des Marktes. Ich bin gerade dabei unsere Jahresprognose zu erstellen (Sie können sich diese unter www.gruener-fisher.de anfordern) und werde dabei auch auf die "Zins-Frage" ausführlich eingehen.

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