Böse Bärenklatsche!

Gewaltiger Shortsqueeze läuft...

Die Märkte scheinen nun in den nächsten Aufwärtsschub überzugehen. Während die Medien noch vor zwei Tagen den Beginn der großen Korrektur befürchteten, ist heute das Staunen groß. Der DAX hat bereits zu Handelsbeginn mit 8.151 Punkten ein neues Rekordhoch erreicht und damit seinen bisherigen Rekordwert von 8.136 Punkten - der im März 2000 erreicht wurde - übertroffen. Der Dow Jones konnte bereits gestern auf ein neues Allzeithoch springen. Angefeuert dürfte diese Rallye durch umfangreiche Shortpositionen sein, die in den letzten Tagen von vielen Marktteilnehmern zur Absicherung bestehender Depotbestände bzw. zur Eingehung spekulativer Positionen auf fallende Kurse eingesetzt wurden. Technisch gesehen sind dies Leerverkäufe, die nur durch "Rückkäufe" wieder eingedeckt werden können. Dieser Faktor könnte nun die "echte" kurzfristige Übertreibung einleiten. Die Zeiten sind wieder schneller geworden. Als ich vor zwei Tagen meinen Quartalsbericht für unsere Kunden verfasst habe, kämpfte der DAX gerade mit der Marke von 7.800 Punkten und Besorgnis machte sich wieder einmal breit. Das passt nicht zum Beginn einer größeren Korrektur!

So funktioniert das nicht ? weiter hohe Skepsis und Angst

Die Angst vor einer großen Korrektur ist derzeit fast mit Händen zu greifen. Jede hektische Bewegung an den Aktienmärkten lässt die Medien sofort wieder alle angeblichen Schreckensszenarien aus der Mottenkiste holen und die altbekannten Risikofaktoren werden wieder hervorgekramt: Die Blase an Chinas Aktienmärkten könnte platzen, die weltweiten Zinsen könnten die Finanzmärkte in Bedrängnis bringen, die Krise am US-Immobilienmarkt sollte sich verschärfen und die US-Konjunktur in die Rezession treiben, Hedgefonds könnten zusammenbrechen, der Ölpreis heftig ansteigen und die berühmten geopolitischen Risiken werden gerne zitiert. Fakt ist: Die aufgezählten Risiken werden in den Medien so hinlänglich diskutiert, dass der Überraschungseffekt längst nicht mehr vorhanden ist. Lediglich andere Themen als die weitläufig diskutierten Punkte sollten die Märkte tatsächlich in Turbulenzen bringen können. Auch wir haben in unserer Jahresprognose eine Korrektur nach den deutlichen Anstiegen im ersten Halbjahr vorausgesagt. Die aktuelle Stimmung ist jedoch für eine heftige Korrektur oder gar einen nachhaltigen Trendwechsel noch zu schlecht.

Fazit

Für das gerade begonnene dritte Quartal erwarten wir eine hektische und volatile Entwicklung. Während die in unserer ausführlichen Jahresprognose beschriebenen, positiven Faktoren weiter Bestand haben, ist die Stimmung unter den Anlegern noch immer erstaunlich zweigeteilt und von echter Euphorie noch nichts zu spüren. Jede kleine Korrektur wird als Trendwende bzw. der Beginn einer großen Korrektur gesehen. Es sind einfach zu viele bearish und ein fortgesetzter Shortsqueeze liegt in der Luft. Die Nervosität unter den Anlegern sollte zusätzlich weiter ansteigen. Wir werden uns davon nicht beirren lassen und ruhig und konsequent unsere Strategie für die von uns verwalteten Depots umsetzen. Ein wenig Gelassenheit sollte in dieser Zeit nicht schaden. Schon gar nicht, wenn der DAX an einem Freitag den 13. nach sieben Jahren ein neues Rekordhoch erreicht.

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