Euro macht es spannend!

Eine wichtige Marke wird umkämpft.

Der Euro hat in 2006 seine Verluste aus 2005 gegenüber dem US-Dollar wieder aufholen können. Der kurzfristige Aufwärtstrend wurde jetzt aber gebrochen. Wie geht es weiter?

EUR-USD Tageschart

Der Euro notiert gerade noch im "grünen" Bereich. Ein signifikanter Rutsch unter 1,30 USD würde die technische Situation eintrüben. Um das positive Bild des Euro zu erhalten, muss an dieser Marke eine neue Aufwärtsbewegung starten. Eine abc-Korrektur kann schön abgezählt werden, der horizontale Unterstützungsbereich ist im Chart von mir eingezeichnet worden. Erst unter 1,235/1,24 USD wird es für den Euro deutlich negativer.

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EUR-USD Wochenchart

Der Wochenchart zeigt ein kurioses Phänomen. In unserem Jahresausblick für 2006 gingen wir beim EUR-USD-Verhältnis von einer zeitlich begrenzten Aufwärtsreaktion des Euro gegenüber dem US-Dollar aus. Die Marke von 1,26 bis 1,28 USD sollte hierbei nur temporär überschritten werden und der US-Dollar anschließend wieder stärker werden. Die Aufwärtsreaktion hat sich jedoch - entgegen unseren Erwartungen - deutlich ausgedehnt und es kann nun sogar ein kompletter Aufwärtsimpuls abgezählt werden. Der Anstiegswinkel der Aufwärtsbewegung in 2006 ist jedoch flacher als der Abwärtstrend aus dem Jahr 2005. Eine widersprüchliche Situation. "Regeltechnisch" ist diese Aufwärtsbewegung zu lange gewesen, um noch als Korrektur gewertet zu werden. Sentimenttechnisch ist das Währungspaar EUR-USD jedoch sehr schwer einzuschätzen. Fast die komplette Aufwärtsbewegung des Euro fand gegen ein extrem negatives Sentiment gegenüber dem US-Dollar statt. Zudem spricht die Zinsdifferenz weiter für den US-Dollar. Im kurz- und langfristigen Bereich liegen die US-Zinsen deutlich über denen in der Euro-Zone.

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Fazit

Der Bereich um 1,30 USD besitzt eine hohe Signifikanz für den weiteren Verlauf. Ein nachhaltiger Bruch dieser Marke würde den Euro spürbar unter Druck setzen. Die Dollar-Bullen sind fast ausgestorben. Ein kräftiger Kursrutsch des US-Dollar gehört zu den am häufigsten genannten Risiken für die Weltwirtschaft in 2007. Es hat sich ein hohes Überraschungspotential gebildet. Von dieser Seite ist kein Rückenwind für den Euro zu erwarten. Dies war aber auch im letzten Jahr der Fall. In meiner Jahresprognose werden wir sehr detailliert auf das EUR-USD-Verhältnis eingehen.

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