Kommt der Einbruch?

Findet hier eine große Überraschung statt?

Kennen Sie jemanden der bullish für den Dollar ist? Wenn überhaupt, dann kenne ich nur sehr wenige. Aber Märkte funktionieren nun einmal nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage. Die sich klar in der Mehrheit befindlichen Euro-Bullen meiden den Dollar und bevorzugen den Euro. Es gilt als intellektuell, tendenziell skeptisch gegenüber dem US-Dollar zu sein. Wo liegt also das Überraschungspotential?

Euro-USD Tageschart

Der Euro pendelt zum US-Dollar weiter in einer ungewöhnlich engen Handelsspanne. Ein Ausbruch ist in den nächsten Wochen zu erwarten. Seit Mitte April beträgt die Schwankungsbreite ca. 5 Cent. Mit dem leichten Abrutschen in den letzten Tagen hat sich der Euro wieder in den neutralen Bereich begeben und seinen Ausbruchsversuch nach oben erst einmal beendet. Es hat sich eine kurzfristige SKS-Formation gebildet, deren Nackenlinie heute gebrochen wurde. Das theoretische Kursziel aus dieser Formation beträgt ca. 1,2460 USD. Dies entspricht auch dem Tief vom 23. Juni und 19. Juli 2006. Ein Rutsch unter diese Marke und später unter 1,23 USD würde die technische Situation für den Euro deutlich eintrüben.

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Euro-USD Wochenchart

Die wichtige Trendlinie verläuft derzeit ebenfalls bei ca. 1,2450 USD. Die Signifikanz dieser Marke ist eindeutig festzustellen. Das Hoch aus dem September 2005 liegt bei ca. 1,26 USD.

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Euro-USD Monatschart

Im Monatschart ist der "Grund" für die aktuelle Seitwärtsphase ersichtlich. Zwischen Bullen und Bären findet ein zäher Kampf statt. Ein Anstieg über 1,30 würde neue Hochs wahrscheinlich werden lassen. Ein deutlicher Rückfall hätte eine Komplettierung der dem Euro drohenden SKS-Formation zur Folge. Diese potentiell mögliche SKS wird bisher von erstaunlich wenigen technischen Analysten erwähnt. Es gilt hier bei vielen Kommentatoren der Grundsatz: "Das kann ich mir nicht vorstellen". Die Kursziele aus der SKS - eine technische Bestätigung vorausgesetzt - würden 1,08 USD und später Parität lauten.

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Fazit

In einem Umfeld, in dem fast alle Investoren bullish für den Euro sind, liegt das Überraschungspotential eher auf der "Südseite". Wenn ich dazu in Gesprächen mit Dollarbären höre, dass "es bei Devisen nie auf das Sentiment ankommt", dann wird hier die Funktionsweise des Marktes nicht verstanden. Bullish für den Euro ist das eher nicht, dass negative Faktoren für den Euro tendenziell gerne ausgeblendet werden. Denn eines ist ja angeblich klar: Der Dollar muss aus diversen Gründen zwangsweise abwerten. An dieser Stelle frage ich mich dann, ob dass der Dollar auch weiß.

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