Silber vor Kurskollaps?
Die Lage ist bedrohlich...
Der extreme Kursanstieg beim Silber hat die Spekulanten angezogen wie die Motten das Licht. Die Umsätze stiegen markant an. Silber sollte angeblich zu einem knappen Gut geworden sein und die Nachfrage weiterhin das Angebot übersteigen. Tja, der Kursverlauf deutet eher auf das Gegenteil hin. Einige Investoren dürften sich massiv überladen haben. Haben da etwa die "Dummen den Schlauen" an den Höchstständen ihre Positionen abgekauft? Schauen wir uns die technische Situation an.
Silber Tageschart
Im Tageschart ist der extreme Einbruch um ca. 38% gut zu erkennen. Die aktuelle Aufwärtsbewegung ist regelrecht mickrig gegenüber dem vorhergegangen Kursrutsch. Die Korrektur verläuft bisher in einer bearishen Flagge und sollte einem weiteren Rückgang vorausgehen. Der Abverkauf war eindeutig impulsiv - zu impulsiv um als korrektiv gewertet werden zu können. Ein weiterer Abwärtsimpuls scheint daher nur eine Frage der Zeit zu sein. Das theoretische Kursziel aus der bereits bestätigten Schulter-Kopf-Schulter-Formation beträgt ca. 8 Euro.
Silber Wochenchart
Der Aufwärtstrend im Wochenchart ist bereits attackiert worden, hat jedoch bisher gehalten. Die Fahnenstange wurde bereits zu 61,8% korrigiert. Als nächster Horizontalsupport bietet sich der Bereich um 8 Euro an.
Silber Monatschart
Im Monatschart ist zu erkennen, dass 50% des gesamten Anstiegs seit November 2001 in wenigen Wochen aufgelöst worden sind. Es sollten sich noch genügend Schieflagen im Markt befinden, die jede Erholung nutzen werden um kurzfristig ihr Risiko abzubauen. Den Silberpreis wird das kurzfristig eher zusätzlich belasten.
Fazit
Das Risiko eines weiteren Kursrutsches ist erheblich. Die technische Situation ist brisant. Silber sollte - wenn überhaupt - nur in größeren und breit diversifizierten Depots vertreten sein. Die Gewichtung sollte - dem Risiko angemessen - gering sein. Sollte sich die Weltwirtschaft wie erwartet abkühlen, dann muss man in Rohstoffen allgemein sicher nicht übergewichtet sein - auch und vor allem deshalb nicht, weil viele Investoren dies aktuell ohnehin noch sind.