Einbruch oder neue Rallye?

Geht der Absturz weiter?

Die Entwicklung beim Ölpreis bleibt volatil. Während viele Analysten weiter fast schon reflexartig von der angeblichen Be- oder Entlastung der Aktienmärkte durch den Ölpreis reden, ist von einer Korrelation nichts festzustellen. In keiner Zeiteinstellung! Vergessen Sie das einfach!

Wo ist die Belastung denn?

Betrachtet man sich den Jahresverlauf in 2005 so fällt auf, dass die angebliche Beziehung zwischen steigenden Ölpreisen und deshalb fallendem DAX nicht vorhanden ist. Viel mehr ist das Gegenteil richtig. Bildet man darüber hinaus einen längerfristigen Korrelations-Koeffizienten, so kommt dieser dem berühmten Zufall gleich und ist nahe der Null-Marke. Trotzdem hören wir von dieser angeblichen Korrelation fast täglich in den Medien.

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Auch im Vergleich seit dem Jahr 2000 fällt auf, dass die Entwicklung zwischen Ölpreis und DAX eher parallel verläuft. Auch hier gibt es keinen Zusammenhang zwischen steigenden Ölpreisen und fallenden Aktienmärkten festzustellen.

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Kuriose Entwicklung

Erinnern Sie sich an die Öl-Prognosen vom Jahresanfang? Es scheint so, als hätten die Analysten ihre Prognosen bereits verdrängt. In den letzten Wochen habe ich reihenweise Begründungen gelesen, warum der Ölpreis - ausgehend von 70 USD - weiter ansteigen werde. Im Januar hat sich das noch ganz anders angehört. Von einer Überspekulation wurde damals geredet. Es wurde fast einhellig mit einem Rückgang beim Ölpreis gerechnet. Fakt ist: Es ging nie nach unten - und explosionsartig nach oben. Selbst die größten Optimisten liegen mit ihrem Tipp von 50 US-Dollar noch unter den derzeitigen Kursen, obwohl diese bereits um über 20% - vom Topp gerechnet - eingebrochen sind.

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Brent Öl Tageschart

Das technische Bild zeigt weiterhin einen intakten, kurzfristigen Abwärtstrend, der lediglich einmal kurz nach oben gebrochen werden konnte. Dieser Fehlausbruch wurde anschließend mit einem weiteren, dynamischen Verfall vom Markt "beantwortet". Es ist eine abc-Korrektur nach oben abzuzählen, die wiederum als Welle b innerhalb einer größeren Korrektur dienen sollte. Der Bereich um 48 USD lässt sich als idealtypische Zielmarke theoretisch ableiten.

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Brent Öl Monatschart

Mit dem Ausbruch über die 40 USD-Marke hat der Ölpreis die jahrelange Handelsspanne zwischen 8 und 40 US-Dollar nach oben verlassen. Der letzte Anstieg seit ca. 16 USD kann als übergeordnete Hauptantriebswelle abgezählt werden. Bei Kursen um 48 USD liegt die technische Mindestkorrektur.

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Fazit

Es gilt wieder einmal die Regel: "Auch wenn alle etwas behaupten, muss es noch lange nicht korrekt sein". Überprüfen Sie stets Zusammenhänge, die in den Medien und von Analysten immer wieder gerne als vorgegebene "Regeln" erläutert werden. Es handelt sich oft um simplen Unfug...

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