Die Spannung steigt!
Die entscheidenden Marken werden attackiert...
Heimlich still und leise haben sich die US-Indizes bereits recht nahe an ihre bisherigen Jahreshochs heran geschlichen. Während die Medien immer noch die Schwäche der US-Indizes beschreiben, hat sich die in Euro gerechnete Performance mittlerweile längst den europäischen Indizes angenähert. Wie geht es weiter?
S&P 500 Tageschart
Seit dem März 2003 ist die viel beachtete 200-Tage-Durchschnittslinie beim S&P 500 nur zwei Mal gefallen (im Chart eingekreist). Im Oktober 2004 und im Oktober 2005. Beide Male haben sich bisher als Bärenfallen heraus gestellt. Die Bodenbildung im Oktober 2005 ähnelt sehr stark der Trendwende vom April/Mai diesen Jahres. Seit einigen Tagen steigt der 200-Tage-Schnitt wieder an und wurde auch bereits signifikant überwunden.
S&P 500 Wochenchart
Im Wochenchart ist schön zu erkennen, dass der S&P 500 bisher weiter in seiner Seitwärtskonsolidierung steckt. Erst ein Ausbruch über die bisherigen Jahreshochs von 1.246 Punkten würde für viele Marktteilnehmer ein weiteres, prozyklisches Kaufsignal auslösen.
S&P 500 Monatschart
Der S&P 500 kämpft jeweils recht lange mit den Retracements des Bärenmarktes. Während er das 38,2%-Retracement bei 1.068 Punkten im Dezember 2003 regelrecht überrannt hat, so tat er sich mit dem Überwinden des 50%-Retracements bei 1.160 Punkten schwer. Nach dem Abprall im Februar 2004 dauerte es neun Monate, bis im Zuge der Jahresendrallye 2004 der Durchbruch nach oben gelang. Eine sehr ähnliche Entwicklung scheint sich nun wieder anzubahnen. Der Bereich zwischen dem bisherigen Jahreshoch bei 1.246 Punkten und dem 61,8%-Retracement bei 1.253 Punkten hat sich als der zentrale Widerstandsbereich etablieren können. Die bisherigen Aufwärtstrends waren alle zu steil, um lange Bestand zu haben. Jeder einzelne Bruch wurde von vielen Analysten immer wieder als Verkaufssignal interpretiert. Ob das sinnvoll war oder auch nicht, werden die nächsten Wochen zeigen.
Fazit
Der S&P 500 hat sich schrittweise an seine signifikanten Kursmarken heran gearbeitet. Der Druck wird umso heftiger, je näher sich der S&P 500 seinem bisherigen Jahreshoch annähert. Die Mehrheit der Anleger rechnet bisher nicht mit einer aufkommenden Dynamik. Obwohl die US-Märkte in den letzten zehn Jahren ausnahmslos - von den Oktobertiefs gerechnet - jeweils prozentual zweistellige Jahresendrallies hinlegten, erwartet dies - für das laufende Jahr - nur eine Minderheit. Für Überraschungspotential ist also gesorgt.