Das ist unmöglich!

Wenn das losgeht, sollte man sich anschnallen.

Die weltweiten Aktienmärkte laufen in diesem Jahr offensichtlich nach dem Rotationsprinzip. Die Ausbrüche nach oben wechseln sich ab. Immer dann, wenn die Marktteilnehmer eingeschläfert worden sind, beginnen jeweils die Ausbrüche. Wer ist der nächste Index?

Lesen Sie zum Thema auch diesen Beitrag: "Steht der Ausbruch bevor?" vom 14.09.2005. In den letzten Wochen haben wir uns verstärkt gefragt, warum die US-Indizes noch immer relativ schwach sind. Der S&P 500 liegt aktuell lediglich ca. ein Prozent höher als zu Jahresbeginn. Während die europäischen Aktienmärkte - in den letzten Wochen auch verstärkt die asiatischen Märkte - deutlich besser gelaufen sind. Diese extrem differenzierte Performance ist ungewöhnlich.

Der Nikkei als Vorbild für die US-Aktienmärkte?

Sehr oft höre ich auf meinen Vorträgen das Argument: "Herr Grüner, das kann ich mir nicht vorstellen." Ok. Den Märkten ist aber egal, was wir uns vorstellen können oder auch nicht. Betrachten wir uns hierzu erneut die Entwicklung beim "US-Medien-Index", dem Dow Jones. Die Seitwärtsphase dauert mittlerweile fast 22 Monate an, die Handelsspanne ist sehr gering. Selbst die 11.000-Punkte-Marke gilt mittlerweile als "unüberwindliche" Barriere. Aber warum denn? Weil wir nicht daran glauben. Wir schreiben den "langweiligen" Trend der letzten zwei Jahre unreflektiert fort. Um diesen "emotionalen" Entscheidungen zu entgehen, benötigen wir Vergleichsmaßstäbe, die so genannten Benchmarks. Auch der Nikkei-Index pendelte beispielsweise lange in einer recht engen Range und ist mittlerweile nach oben ausgebrochen. Wer konnte sich bei 10.788 Punkten am 17. Mai diesen Jahres vorstellen, dass der Nikkei innerhalb von vier Monaten um fast 2.500 Punkte oder 22% ansteigt? Aber beim Dow Jones wird ein Anstieg von lediglich ca. 5% als "unvorstellbar" empfunden.

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Fazit

Anleger neigen fast immer dazu, den Trend der jüngeren Vergangenheit fortzuschreiben. Richtungswechsel oder Ausbrüche aus Handelsspannen geschehen deshalb gewöhnlich für die übergroße Mehrheit überraschend. Einen dynamischen Ausbruch der US-Indizes - nach oben - hat kaum jemand auf der Rechnung. Aber, ist er deshalb unwahrscheinlich?

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