DAX - Kaufpanik voraus?

Brechen jetzt alle Dämme?

Der DAX hat in den letzten Tagen fast täglich ein neues Mehrjahreshoch erreicht. Eine kurzfristige Korrektur wird zunehmend wahrscheinlicher. Mein mittelfristiger - sehr bullisher - Ausblick, hat sich jedoch durch den scharfen Anstieg der letzten Monate weiter verfestigt. Wie geht es weiter?

Die Prognosen werden revidiert

Die Investmentbanken haben in diesem Jahr wieder in Form einer fast "typischen Normalverteilung" ihre Prognosen für den DAX verfasst. Sie wissen bereits, dass wir diese Prognosen als "Kontraindikator" verwenden. Finanzmärkte landen fast nie dort, wo der Marktkonsens seine Prognosen "hinsetzt". Der aktuelle DAX-Stand von über 4800 Punkten bedeutet, dass lediglich eine Investmentbank dem DAX - zu Jahresbeginn - diese Performance zugetraut hat, die er bereits zur Jahresmitte geschafft hat. Jede Zahl in der Grafik bedeutet eine Prognose einer Investmentbank, die wir zu Jahresanfang gesammelt haben. Der Marktkonsens (die hohen "Türme" in der Grafik) ist historisch als Zielgebiet eher die Ausnahme und daher unwahrscheinlich. Diese Erkenntnisse setzen wir im Rahmen meiner Anlagestrategie in der Vermögensverwaltung bereits seit einigen Jahren für unsere Kunden sehr erfolgreich um. Die meisten Anleger orientieren sich trotzdem - auch heute noch - am Marktkonsens der Prognosen. Dies hat einen simplen, psychologischen Hintergrund. Menschen fühlen sich in einer Gruppe wohler und "geschützter". Wir wissen aus unseren historischen Studien, dass Märkte sich sehr oft "austoben", wenn Sie den "Rand der Prognosen" erreicht haben. Dies wird in den nächsten Monaten wohl der Fall sein. In den letzten Tagen haben viele Banken ihre "Fehlprognosen" der Realität anpassen müssen. Kursziele von 5000 Punkten machen jetzt die Runde. Viele bezeichnen das als zu großen Optimismus. Vom aktuellen Stand sind dies gerade einmal noch 3% Potential. Es spricht vieles dafür, dass auch diese Revisionen der Prognosen im weiteren Jahresverlauf nochmals heraufgesetzt werden müssen. Viele Marktteilnehmer schauen den davon laufenden Kursen noch immer - "unterinvestiert" - hinterher. Diese werden bald - ob sie das gerne tun oder auch nicht - auf den Zug aufspringen müssen. Eine typische Kaufpanik - in Form einer charttechnischen Fahnenstange - könnte sich daraus entwickeln.

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Fazit

Der Prognosekonsens der Investmentbanken ist bereits deutlich überschritten. Das Anheben der Kursziele in den letzten Tagen bedeutet nichts anderes, als ein Anpassen dieser zu tief angesetzten Vorhersagen an die Realität. Es ist weiterhin keine Euphorie festzustellen. Viele Anlegergruppen sind noch immer überhaupt nicht oder zu gering investiert. Kaufdruck ist weiterhin vorhanden.

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