Der teuerste Spruch des Jahres!
Das dürfte eine Menge Geld gekostet haben.
Sie erinnern sich sicher an Ende April. Die "Anlegergemeinde" war sich sicher: "Sell in may and go away" sei eine gute und vernünftige Entscheidung. Der DAX markierte am 27. April 2005 bei 4157 Punkten sein bisheriges Jahrestief. Fast alle Analysten und Investmentbanken rieten damals zu größter Vorsicht. Man solle Aktien meiden. Was ist seither geschehen?
Ein Bild sagt mehr als Worte
Diese Falle hätte "schöner" nicht sein können. Die Wirtschaftspresse warnte vor Neuengagements in Aktien. "Wichtige technische Unterstützungen seien nach unten durchbrochen worden". Der DAX markierte am 27. April ein neues Jahrestief. "Sell in may and go away" sollte eine gute Alternative sein. Der Markt hat diese Anleger bitterböse bestraft. Der Mai begann an seinem ersten Handelstag bereits mit einer Kurslücke nach oben, einem Gap Up. Dieses wurde nicht mehr geschlossen und der deutsche Aktienindex kannte mit Beginn des "Wonnemonats" nur noch eine Richtung: Steil nach oben! In weniger als drei Monaten hat der DAX um über 15% zugelegt und sogar seinen steilen Aufwärtstrend nach oben verlassen. Die Terroranschläge in London sorgten für einen kurzen Bruch des Aufwärtstrends, nur um dann in eine noch steilere Rallye überzugehen. In diesem Tempo wird der Anstieg nicht weitergehen können - der Trend ist "zu steil" geworden. Der Ausbruch aus dem Trendkanal nach oben könnte sich nun zu einer kurzfristigen Bullenfalle entwickeln.
Fazit
"Sell in may and go away" dürfte - ähnlich wie die Bärenfalle im August 2004 - die zentrale Fehlentscheidung des Jahres 2005 werden. Es waren sich wieder einmal fast alle Analysten einig - genau zum "falschen" Zeitpunkt.