DAX - jetzt Einbruch?

Sorgt der hohe Ölpreis für einen Crash?

Der hohe Ölpreis belastet - wie auch schon im Sommer 2004 - die Aktienmärkte. Während der große Marktkonsens für 2005 einen stabilen bis deutlich rückläufigen Ölpreis erwartet hat, ist das Gegenteil bisher eingetreten. Der Ölpreis hat sich zu einem der entscheidenden Trigger für die Märkte entwickelt. Drohen uns nun Einbrüche an den Aktienmärkten? Diese Nachricht bezieht sich auf die Meldung "Ein unterschätzter Risikofaktor!" vom 04.03.2005 / 13:02Uhr. Damals schrieb ich: Der hohe Ölpreis hat die Marktteilnehmer - wie auch im letzten Jahr - überrascht und mehrheitlich auf dem falschen Fuß erwischt. Kurse im Bereich neuer Allzeithochs wurden nicht vorhergesagt. Nach lediglich zwei Monaten hat der Ölpreis bereits um über 32% zulegen können. Das Medienecho ist derzeit noch verhalten, meiner Meinung nach zu verhalten. Der Ölpreis ist im Jahresverlauf aufmerksam zu beobachten und ein weiterer Anstieg ist einzukalkulieren. Die Aktienmärkte wird dies weniger belasten als allgemein gedacht.

Einen Wunsch frei

Was denken Sie, würden die weiterhin zahlreich vorhandenen Skeptiker und Crashpropheten sich gefreut haben, hätten Sie in 2004 bzw. 2005 jeweils einen Wunsch freigehabt und den Ölpreis im Voraus gewusst. Einen üblen Einbruch an den Aktienmärkten und einen deutlichen Inflationsanstieg hätten sie vorhergesagt. Keine dieser Befürchtungen hat sich bewahrheitet. Der Ölpreisanstieg ist viel mehr psychologischer Natur als dass er fundamental die Wirtschaft in einem ihm zugebilligten Ausmaß belasten könnte. Die extremen Anstiegsphasen haben die Aktienmärkte sicherlich belastet, jedoch nur "bremsen" können.

Öl bremst den DAX

Der Ölpreis hat seit Jahresbeginn um aktuell über 40% zugelegt. Der deutsche Aktienindex DAX hat sich von diesem Anstieg jedoch vordergründig wenig beeindruckt gezeigt. Verglichen mit dem Jahresende 2004 bei 4256 Punkten ergibt sich ein Zuwachs von ca. 1,6%. Der Euro-Stoxx-50 hat in den ersten Wochen des Jahres sogar um ca. 3,2% zugelegt.

Auch in 2004 wirkte die "Ölbremse"

Im Chart ist der Zusammenhang des Bremseffekts durch den hohen Ölpreis erkennbar. Der DAX wurde auch in 2004 jeweils durch die heftigen Anstiege belastet. Als der Ölpreis wieder deutlich abgeben musste, stiegen die Aktienmärkte immer dynamisch an. Die einzelnen Phasen sind im Chart gut ersichtlich. Die Märkte wollen nach oben. So bald Belastungsfaktoren auch nur temporär wegfallen, sehen wir an den Aktienmärkten Zwischenspurts.

Fazit

Die europäischen Aktienmärkte notieren trotz der Kurssprünge beim Rohöl leicht im Plus, die marktbreiten US-Indizes liegen nur geringfügig im negativen Bereich. Unterschätzen Sie nicht die - vor allem psychologischen - Auswirkungen des extremen Ölpreisanstiegs. Einen Zuwachs von 40% - in nur zehn Wochen (!) - haben die Aktienmärkte locker weggesteckt. Das ist bullish!

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