Schwacher Januar = Bärenjahr?

Der Januar hat im Minus geschlossen. Ist ein Bärenjahr deshalb wahrscheinlich?

Der DAX hat das Börsenjahr 2005 bei 4256,08 Punkten begonnen und den Januar mit 4254,08 Punkten beendet. Eine Punktlandung und ein Minus von marginalen 0,03%. In diesen Tagen wird viel über die Auswirkungen eines schwachen Starts im Januar auf den Verlauf des kompletten Jahres diskutiert. Ich habe diesen Zusammenhang näher untersucht. Die West LB hat dieses Phänomen ebenfalls statistisch aufbereitet und dabei herausgefunden, dass der DAX in den letzten 40 Jahren elf Mal einen Verlust im Januar verzeichnet hat. Die Rendite zum Jahresende lag in diesen 11 Jahren bei mageren 1,7 Prozent. Können Anleger diesen Zusammenhang für ihre Anlagestrategie nutzen? Ist der "schwache" Start in den Januar ein nützlicher Hinweis auf ein Bärenjahr?

Ausnahmen sind teuer!

Diese Frage lässt sich mit einem Blick auf die letzten Jahre schnell beantworten. Das sture Befolgen dieser Regel wäre in 2003 und 2001 teuer geworden. Während der DAX im Januar 2001 noch um 5,62% kräftig zulegen konnte, lag das Gesamtjahr am Ende bei einem Verlust von 19,79%. 2003 brachte den umgekehrten Effekt. Der Januar startete sehr schwach mit einem Minus von 5,01%. Am Ende des Jahres stand für den DAX - mit einem Zuwachs von 37,08% - eines der besten Jahre seiner Geschichte in der Statistik. Diese vermeintliche Regel als isolierten Indikator zu nutzen, kann teuer werden und üble Fehlsignale produzieren. Eine recht sichere Aussage über den Jahresendstand kann mit Hilfe der Januarzahlen nicht getroffen werden.

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