Euro - das sieht nicht gut aus...

Der Euro sollte kurz vor der Beendigung seiner temporären Aufwärtskorrektur gegenüber dem US-Dollar stehen. Das Kursniveau um 1,235 - 1,25 bietet sich als Endpunkt dieser Bewegung an. US-Wahljahre sind typischerweise bullish für den US-Dollar.

Dreiteilige Korrektur des Aufwärtstrends zu erwarten

Die längerfristige Aufwärtsbewegung des Euros endete im Februar vorerst im Bereich knapp über 1,29 US-Dollar. Die erste Welle der Abwärtskorrektur endete bei ca. 1,175. Eine ähnliche Abwärtswelle sollte nun vom zu erwartenden Zwischenhoch starten und den Euro bis in den Bereich von 1,12/1,10 in den nächsten Monaten fallen lassen.

Prognosen zum Jahresanfang

Erinnern Sie sich? "The stock market acts as a discounter of all widely known information." Zu Anfang des Jahres haben wir im Rahmen der Ausarbeitung unserer Prognose auch die Vorhersagen zum Euro-USD-Verhältnis gesammelt und diese grafisch aufbereitet. Der Bereich unter 1,15, idealerweise unter 1,10 würde die übergroße Mehrheit der Marktteilnehmer überraschen. Diesen Bereich halten wir für das wahrscheinlichste Ziel zu Jahresende.

Wirtschaftsprognosen - Zinsdifferenz

Die US-Wirtschaft wird auch in 2004 kräftiger wachsen als in Kontinentaleuropa und in Japan. Die Exportraten außerhalb der USA wird dies positiv beeinflussen. Die Zinsdifferenz hat sich positiv für den US-Dollar entwickelt (10-jährige US-Anleihen aktuell bei ca. 4,75%, 10- jährige Bundesanleihen rentieren lediglich mit 4,39%). China und Japan werden weiterhin ihr hohes Geldmengenwachstum (in China 2003 ca. 20%! bei einem Wirtschaftswachstum von lediglich 8%) und ihre hohen Handelsbilanzüberschüsse mit den USA dafür verwenden, US-Staatsanleihen in gewaltigem Umfang zu erwerben. Die überschüssigen Mittel werden damit höher verzinst als in ihren Heimatwährungen. Darüber hinaus wird der US-Dollar tendenziell gestützt und gefährdet somit nicht die Exportchancen Chinas und Japans in die USA.

Sentiment

Das Sentiment für den Euro hat sich in den letzten Wochen zunehmend gebessert. Es sind wieder vermehrt Analystenstimmen und Zeitungskommentare zu vernehmen, die von einer Fortsetzung des Aufwärtstrends seit Oktober 2002 ausgehen. Das ist bearish für den Euro! Ein tendenzieller Rückgang wird die Mehrheit der Marktteilnehmer daher eher überraschen als eine unmittelbare Fortsetzung des Aufwärtstrends.

Fazit

Wir rechnen weiterhin damit, dass der US-Dollar im zweiten Halbjahr gegenüber dem Euro an Stärke gewinnen wird. US-Aktien und Anleihen sollten vor diesem Hintergrund nicht untergewichtet, sondern eher neutral bis übergewichtet werden. Die allgemeine Dollar-Skepsis teilen wir ausdrücklich nicht. Die Details zur Anfang des Jahres erstellten Euro-Prognose für 2004 finden Sie in unserer ausführlichen Jahresprognose.

 

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